Grafik mit Logo des Tittle-Tattle Blogs

Eine Ära geht zu Ende …

… oder sollte ich besser schreiben: ein Sozialexperiment?
Dieser Blog ist das perfekte Beispiel dafür, wie man mit Gemeinheiten, Ungerechtigkeiten und verdrehten Wahrheiten Quote macht, und ich bereue aufrichtig, was ich damit angerichtet habe.

Das hier ist Secrecys letzter Blogbeitrag.

Vorher aber möchte ich mich von Herzen bei allen Menschen entschuldigen, deren Geheimnisse ich ans Licht gezerrt und der Lächerlichkeit preisgegeben habe, bei all jenen, die ich verletzt, gekränkt und ihrer Würde beraubt habe – ich schäme mich, ich schäme mich, und zwar mehr, als ihr ahnen könnt.
Aber das sollte nicht nur ich tun, das solltet ihr alle. Alle, die hier mitgelesen haben und sich gierig auf jede Neuigkeit gestürzt haben, alle, die ihr mich per Mail mit Informationen und Handyfotos versorgt habt, alle, die froh waren, wenn sie selber verschont wurden und sie sich stattdessen am Unglück und den Peinlichkeiten der anderen weiden konnten. Der Tittle-Tattle-Blog hätte nie funktionieren können, wenn er die Aufmerksamkeit bekommen hätte, die er verdient hatte, nämlich gar keine. Secrecy hätte niemals eine solche Macht bekommen, wenn ihr nicht so sensationslüstern und schadenfroh wärt, wenn ihr Secrecys Intoleranz, ihre Boshaftigkeit und ihre falsche Moral nicht so rückhaltlos gefeiert hättet.
Jetzt liegt es bei euch, darüber nachzudenken, was das über euch aussagt. Und ob man mit genau so einer Einstellung nicht allen Übeln in unserer Gesellschaft Vorschub leistet?
Ich jedenfalls will nicht länger einer dieser verantwortungslosen Menschen sein, die sich hinter ihrer Oberflächlichkeit und Feigheit verstecken und zulassen, dass schlimme Dinge überhaupt erst passieren können. Ich will ab jetzt zu denen gehören, die diese Welt ein bisschen besser machen.
Amen.

Wir sehen uns – aber ab jetzt werde ich einfach nicht mehr so genau hinschauen.

Eure Secrecy

P.S.
Das ist eine Botschaft für Gil Walker aus der achten Klasse. Hör auf, dein überragendes lyrisches Talent an Mia Silber zu verschwenden. Sie ist deiner Geschichte überhaupt nicht würdig.

Aus Henrys Tagebuch

Dachte ich´s mir doch, dass ihr es sofort erraten würdet 🙂 
Es war der Name Butter, oder? Arme Liv Silber – wenn sie wirklich mal mit dem Kopf in die Kloschüssel getunkt wurde, wundere ich mich über nichts mehr. Aber bevor es weitergeht, hätte ich noch eine kleine Zwischenfrage: Glaubt ihr eigentlich, solche Szenen spielen sich hier an der Frognal auch ab? Auf dem Mädchenklo???? Nein, oder? Dafür sind wir hier doch viel zu zivilisiert. Auch wenn Hazel sicher heimlich davon TRÄUMT, meinen Kopf in die Kloschüssel zu tauchen – es ist doch ein Riesenunterschied zwischen Traum und Wirklichkeit.

 „Wer ist Butter?“ Ich ließ mich auf die Bank fallen, und sie setzte sich neben mich, weil wir einander immer noch an den Händen hielten.
„Unsere Hündin, Princess Buttercup. Mein Vater hat sie uns geschenkt, als er und Mum sich getrennt haben. Als Trostpflaster, denke ich.“  Das klang ein bisschen traurig.
„Oh, das kenne ich“, sagte ich aufmunternd. „Wir geben einem neuen Haustier der Einfachheit halber immer den Namen von Dads jeweiliger Geliebter. Meistens nehmen wir den Künstlernamen, der ist in der Regel klangvoller. Die Kaninchen heißen Candy Love. Tyra Sprinkle, Daisy Doll und Bambi Lamour, dann gibt es noch zwei Ponys namens Moira Mystery und Nikki Baby.“ Ich lächelte sie an.
Anstatt zurückzulächeln starrte sie mich mit großen Augen an. Sie wirkte ehrlich schockiert. „Ganz schön viele Haustiere“, murmelte sie, und ich spürte, wie sie meine Hand drückte, als wolle sie mich trösten.
Gott, sie war so süß! Ob ich sie wohl einfach küssen sollte? Schließlich war das hier immer noch ein Traum, und sie sah mir so tief in die Augen, als würde sie … oh nein! Am Ende tat ich ihr einfach nur leid! Und wenn ich etwas hasse, dann wenn Leute mit mir Mitleid haben. Es muss schwer für dich sein, Henry. Das mit der Trennung tut mir so leid, Henry. Ich habe gehört, deiner Mutter geht es nicht so gut, Henry.   
Ich räusperte mich. „Eigentlich war das witzig gemeint. Aber du darfst mich auch gerne weiter so mitleidig anstarren.“
„Äh, ja.“ Sie schaute verlegen zur Seite, nur um gleich darauf zusammen zu zucken. Am Baumstamm neben der Bank lehnte …

… „meine Gitarre“, sagte sie und klang irgendwie peinlich berührt. Offensichtlich hatte sie diesen Traum doch nicht perfekt unter Kontrolle.
Aber, Himmel, wenn sich jetzt auch noch herausstellte, dass sie Gitarre spielen konnte, würde ich mich rettungslos in sie verlieben.
„Oh, wie schön“, sagte ich spöttisch. „Möchtest du mir etwas vorspielen?“
„Nur über meine Leiche“, erwiderte sie und lief feuerrot an. Noch etwas, das mir bewies, dass sie diesen Traum nicht gänzlich kontrollierte.
Hastig ließ sie meine Hand los. Ihr Blick war schwer zu deuten, aber irgendetwas schien sie zu ärgern. „Du hast meine Frage immer noch nicht beantwortet: Was hast du in meinem Traum zu suchen?“
Okay. Früher oder später musste sie ja darauf zurückkommen. Ich lehnte mich zurück und verschränkte meine Arme.
„Und wie bist du durch meine Tür gekommen?“, fragte sie weiter. „Ich dachte, das geht nur, wenn man …“ Sie verstummte. Offensichtlich hatte sie die Gesetze des Korridors noch nicht ganz durchschaut.
„Wenn man was? Graysons Pullover trägt?“ Ich imaginierte  die Schmetterlingshaarspange, die ich ihr im Kino weggenommen hatte, und hielt sie vor sie in die Luft.
Sie schluckte. Und schien zu begreifen.
„Genau genommen braucht man nur etwas, das dem anderen gehört.“ Ich drehte die Haarspange zwischen meinen Fingern. „Und dann muss man natürlich die richtige Tür finden und die Barrieren überwinden  …“ Ich stockte. Wo war das goldene Abendsonnenlicht geblieben? „Wo kommt denn der Nebel plötzlich her?“
„Tja, hier scheint eben auch nicht immer die Sonne“, sagte sie, und an ihrem Blick konnte ich erkennen, dass das kein Werk ihres Unterbewusstseins war. Sie hatte den Wetterumschwung mit voller Absicht herbeigeführt. „Was für Barrieren meinst du?“ Sie sah sich prüfend zu ihrer grünen Tür um.
Ich zuckte mit den Schultern. „Na ja, die meisten Menschen schützen ihre Tür unterbewusst, mehr oder weniger stark. Aber bei dir konnte man einfach hereinspazieren. Da war keine Barriere, nicht die allerkleinste.“
„Verstehe“, sagte sie, und ein gereizter Ton schwang in ihrer Stimme mit. „Bei mir kann man einfach so hereinspazieren, wenn man mir zum Beispiel eine Haarklammer geklaut hat.“
„Ja. Offensichtlich bist du ein sehr vertrauensvoller Mensch.“
„Du aber nicht“, erwiderte sie. „Dein Unterbewusstsein hat gleich drei Schlösser an deiner Tür installiert.“
Ich schüttelte den Kopf. „Das war nicht mein Unterbewusstsein. Das war ich.“ Mit dem Nebel war leider auch die Kälte gekommen. Ich rieb mir fröstelnd die Arme. „Kannst du nicht wieder die Sonne scheinen lassen? Ich meine, wann ist man schon mal in Kalifornien?“
Sie kaute nachdenklich auf ihrer Unterlippe, und ich kämpfte wieder gegen den Drang, sie einfach zu küssen. „Also könnte ich meine Tür auch gegen unerwünschte Besucher absichern?“, fragte sie.
„Ja, das solltest du sogar.“ Und wie sie das sollte. Ich war noch das harmloseste, das über ihre Schwelle treten konnte. „Es könnte durchaus sein, dass sich noch andere für deine Träume interessieren. Nirgendwo lernt man einen Menschen besser kennen, und nirgendwo kann man mehr über seine Schwächen und Geheimnisse erfahren als in seinen Träumen.“ Wow, jetzt hörte ich mich an wie Mums komischer Familientherapeut.
L. wollte wissen, warum Grayson seine Tür unter diesen Umständen nicht besser geschützt hat. Offensichtlich kennt sie ihn noch nicht gut genug. Sie weiß nicht, dass Grayson der ehrlichste und offenherzigste Mensch ist, den es gibt. Und dass er sich einfach nicht vorstellen kann, dass sich jemand für seine Träume interessieren und sie irgendwie gegen ihn verwenden könnte. Und dass er sich nur höchst ungern mit dieser ganzen Angelegenheit beschäftigte, weil sie einfach nur unheimlich war.
„Dir nicht?“, fragte L. neugierig.
Doch. Mir auch. Erst recht seit meinem Besuch bei Anabel in Sankt Gallen. Ich konnte den Ausdruck in ihren Augen einfach nicht vergessen. Sie hatte Angst … Ich griff nach der Gitarre. „Aber das macht es ja gerade so interessant“, sagte ich.
Ls Augen leuchteten. „Ja, genau! Die interessanten Dinge sind immer auch die gefährlichsten“, flüsterte sie, und aus irgendeinem Grund bekam ich eine Gänsehaut. „Und trotzdem will man ihnen auf den Grund gehen.“
„Oder genau deshalb.“ Es war doch verrückt, dass sie genau dasselbe zu denken schien wie ich. Schnell wandte ich meinen Blick ab und begann, die Gitarre zu stimmen.
„Bitte sag, dass du nicht Gitarre spielen kannst“, sagte sie heftig.
„Weil …?“
„Weil …“ Sie schnaubte empört durch die Nase. „Kannst du nun spielen, oder tust du nur so?“
Ich lächelte sie an und begann, ein Präludium von Bach zu spielen. „Das hier ist ein Traum, Liv, und wenn ich wollte, könnte ich Gitarre spielen wie Carlos Santana. Oder wie Paul Galbraith, je nachdem, was du besser findest.“
„Oh“, machte sie, während sie mir auf die Finger starrte. Offensichtlich war sie beeindruckt. Mädchen sind immer beeindruckt, wenn man ihnen etwas auf der Gitarre vorspielt, da war sie wohl ausnahmsweise mal keine Ausnahme.
„Jetzt bist du hin und weg, stimmt´s?“, neckte ich sie.
„Träum weiter“, sagte sie spöttisch. „Dieses Präludium ist so babyleicht, das konnte ich schon als Achtjährige spielen.“
Oh Gott, sie war wirklich  … sie macht mich fertig, ehrlich.
„Ja, klar doch.“ Ich stellte die Gitarre beiseite und stand auf. „Ich geh dann mal. Bevor der Wecker klingelt und diesem schönen Traum ein Ende bereitet.“ Oder bevor sich Amy auf mein Bett wirft … Ich lächelte L. breit an. „Vielen Dank für diese interessanten Einblicke in deine Psyche.“
„Kein Ursache“, sagte sie und bedachte mich mit einem finsteren Blick. „Die Haarspange kannst du gerne behalten. Aber genauso gut kannst du sie mir auch wiedergeben, denn noch einmal wirst du ganz sicher nicht durch diese Tür kommen.“
„Tja, das will ich hoffen“, sagte ich, nahm die Haarspange aus meiner Hosentasche und ließ sie davonfliegen. L. sah wider Willen beeindruckt aus.
„Denk daran, es müssen wirksame Barrieren sein“, sagte ich, und ehe ich es verhindern konnte, setzte ich hinzu: „Und sie müssen nicht nur Menschen fernhalten können.“  
Diese unbedachte Bemerkung verstrickte uns leider in ein ziemlich schräges Gespräch über Dämonen und Psychologie. Ich wollte ihr eigentlich nur ein wenig Angst machen – sie sollte Angst haben! – aber sie nagelte mich nur auf die Sache mit den Herzenswünschen fest. Ich verfluchte Grayson in Gedanken – warum hatte er nicht einfach die Klappe gehalten? Wir machten in der ganzen Sache ohnehin keine besonders gute Figur …
„Was hast du dir gewünscht?“ Sie war ziemlich hartnäckig, das musste man ihr lassen. Aber trotzdem würde ich ihr darauf keine Antwort geben. Niemals.
Sie hatte ja keine Ahnung.
Aber die schönsten Augen der Welt. Scheiße – wieso musste ich sie auch immer so anstarren?
„Wie gesagt, ich muss jetzt gehen“, sagte ich und drehte mich um. „Es war aber wieder sehr nett, mit dir zu träumen.“
„Ist es in Erfüllung gegangen?“, fragte sie hinter mir her.
Verdammt.
Ich drehte mich noch einmal zu ihr um. „Ich wusste genau, dass du mitmachen würdest. Du warst viel zu neugierig, um nein zu sagen. Irgendwie wäre ich auch enttäuscht gewesen.“
„Ich war nicht nur neugierig – ich… ich …“ Ausnahmsweise fand sie mal keine Worte. Weil ich ins Schwarze getroffen hatte.
Trotzdem schaffte sie es noch mal, den Spieß wieder umzudrehen. „Henry, glaubst du denn an diesen Dämon? In echt, meine ich?“
„In echt?“ wiederholte ich. Und dann tat ich, was man tun sollte, wenn man sich vor einer ehrlichen Antwort drücken muss. Und was ich schon die ganze Nacht hatte tun wollen. Ich ging zu ihr zurück und küsste sie.
Und ja, es war nur im Traum und weder besonders lang noch besonders heftig, aber es war trotzdem der beste Kuss meines Lebens.
Ich bin mir ziemlich sicher. Sie ist es. Sie ist mein Herzenswunsch.
Verdammt.

Tja, und an dieser Stelle enden diese dramatisch-wirren Aufzeichnungen des Henry H. aus L. leider so abrupt, wie sie begonnen haben.
Ich hoffe, ihr habt euch genauso gut amüsiert wie ich.
Wir sehen uns

Eure Secrecy

Tür verwechselt?

Tja – ich würde sagen, wer es „unanständig“ findet, die geheimen Tagebücher von jemandem zu lesen, sollte SOFORT wegklicken und diesen Blog hier nicht mehr abonnieren.
Alle anderen: Holt euch Popcorn und freut euch auf interessante Einblicke in die Psyche von … ach, das könnt ihr selber raten 🙂 Viel Spaß!

„Das ist ein Mädchenklo, du Hirni!“
Ja, leider.
„Du hast mir wehgetan, du …“ , murmelte die Dicke, die L. mit dem Kopf ins Klo hatte tauchen wollen. Ich wollte mich wirklich nicht eingemischt haben, aber ich hatte den Anblick der fetten Hand auf Ls Nacken einfach nicht ertragen.
Und jetzt erkannte ich mich selbst kaum wieder. Im echten Leben würde ich niemals „fette Schlampe“ zu jemanden sagen, und ich würde sicher auch kein Mädchen quer durch das Mädchenklo zerren, egal, wie widerwärtig es sich auch verhalten würde. Aber das hier war nicht das echte Leben, und ich schnaubte vor Zorn, als ich in die dummen Gesichter dieser minderjährigen Monster blickte. Wenigstens hatten sie Angst vor mir – vermutlich, weil ich einfach aus dem Nichts aufgetaucht war.

„Ihr seid wirklich das Letzte!“, sagte ich. „Vier gegen eine. Und sie ist viel kleiner als ihr. Verschwindet jetzt, bevor ich eure hässlichen Köpfe in die Kloschüssel stecke!“
Das ließen sie sich glücklicherweise nicht zweimal sagen, sie drehten sich um und rannten hinaus. Vor der Tür hörte man sie mit dem vierten Mädchen sprechen, dann entfernten sich ihre aufgeregten Stimmen, und es war still.
L. lehnte mit dem Rücken an der Kabinenwand und atmete heftig. Sie sah aus wie ihre kleine Schwester, ich schätzte sie auf höchstens dreizehn, was mich in meiner Überzeugung bestärkte: Das hier war mehr als ein gewöhnlicher Albtraum, es war eine böse Erinnerung. Wahrscheinlich träumte sie das öfter, vielleicht sogar jede Nacht.
Deshalb war sie auch so verwirrt, mich zu sehen.
Ich strich ihr vorsichtig die hellen Haare aus der Stirn. Aus irgendeinem Grund war ich immer noch fürchterlich wütend. Von wegen, nur Jungs sind gewalttätig – diese Mädchen waren schlimmer als alle Jungs gewesen, die ich bisher kennengelernt hatte. Und L. sah so jung und zart und verletzlich aus. „Hey, es ist alles gut“, sagte ich.
„An dieser Stelle tunken sie immer meinen Kopf ins Klo“, sagte L. „Und du gehörst nicht hierher.“
Ja, absolut richtig. Lange dauerte es nicht, bis sie endgültig begriff, was los war.
„Das ist ein Traum, oder? Denn das hier ist Berkeley, und in Berkeley kannte ich dich noch gar nicht.“
Berkeley, also. Interessant – die Klos sahen offenbar auf der ganzen Welt gleich aus. „Warum zur Hölle träumst du denn so was?“ Ich merkte gar nicht, dass ich sie immer noch streichelte.
„Weil es genau so passiert ist. Vor drei Jahren in Berkeley. Nur, dass mich da keiner gerettet hat.“ Sie schauderte.
Ich ebenfalls. Nicht auszudenken, was sie mit ihr angestellt hatten. „Deshalb siehst du so jung aus.“ Ich lächelte sie an. „Süß. Diese Zahnspange.“
Sie fuhr sich mit der Zunge über die Zähne, und verwandelte sich innerhalb von einer Sekunde in die L. von heute. In mein unbeschreiblich schönes Käsemädchen.
Ich lehnte mich an die gegenüberliegende Kabinenwand und verschränkte meine Arme. „Du bist ganz schön gewachsen in den letzten drei Jahren.“
„Ja, leider auch an der Nase.“ Sie sah an mir vorbei in den Spiegel und strich sich über den Nasenrücken. Ich glaube wirklich, sie weiß gar nicht, wie schön sie ist.
„Ich mag deine Nase“, sagte ich.
„Ja, vielleicht, weil deine auch zu lang ist.“ Wie immer, wenn sie mich anlächelte, breitete sich dieses warme, seltsame Gefühl in meinem Magen aus.
„Was suchst du eigentlich hier?“, wollte sie wissen. „Das ist mein ganz persönlicher Albtraum und das Mädchenklo. Du hast hier nichts verloren.“
Tja, da hatte sie recht. „Meine Nase ist überhaupt nicht zu lang“, versuchte ich sie abzulenken. „Die ist genau richtig. So eine Nase muss schließlich auch zum Rest des Gesichts passen.“ Ich zwinkerte ihrem Spiegelbild zu. „Sollen wir vielleicht woanders hingehen? Hier ist es irgendwie unromantisch.“
„Ja, und mit so hässlichen Erinnerungen verknüpft.“ Sie seufzte. „Ehrlich gesagt wusste ich gar nicht, dass ich immer noch von dieser Sache träume. Und dass ich mich noch so genau an ihre Gesichter und ihre Stimmen erinnere.“
Sofort stieg wieder Wut in mir auf. Diese Mädchen waren wirklich gruselig gewesen, selbst ich würde ihre brutalen Gesichter nicht mehr vergessen. „Sind sie denn wenigstens von der Schule verwiesen worden?“
Sie schüttelte den Kopf.
Als sie nach ein paar Sekunden noch nicht antwortete, beschloss ich, nicht länger in ihren alten Wunden herumzubohren. „Wir könnten ihnen hinterherlaufen und sie so richtig verprügeln. Jetzt, wo du weißt, dass du nur träumst.“
Sie grinste. „Ach nein. Ich wette, wenn ich sie heute treffen würde, hätte ich nur Mitleid mit ihnen.“ Dann warf sie mir einen herausfordernden Blick zu. „Los, sag schon, was suchst du hier?“
Heute würde ich wohl um ein paar Erklärungen nicht herumkommen.
„Ich wollte dich einfach mal besuchen kommen. Ich konnte ja nicht ahnen, dass ich in einem Mädchenklo landen würde, im schrecklichsten Moment deines Lebens.“ Ich hielt ihr die Hand hin. „Komm, wir gehen irgendwohin, wo es netter ist.“
Und das taten wir auch. Ich wollte mit ihr in den Korridor, aber sie zog mich durch die Tür hinaus in einen sonnenbeschienenen Park. Er lag hoch oben auf einer Anhöhe, von der man bis hinab aufs Meer schauen konnte.
Offenbar hatte Berkeley auch schöne Ecken. Das hier war der „Indian Rock Park“, das stand jedenfalls auf einem Schild ein paar Meter weiter.
Egal, in welche Richtung ich schaute, es sah alles perfekt aus. Riesige Bäume, blühende Büsche, das Licht der Abendsonne, Felsen, Berge, die Stadt und die Bucht zu unseren Füßen – L. war wirklich gut. Ein Naturtalent. Wenn das kein romantisches Plätzchen war, wusste ich es aber auch nicht.
„Wir haben damals nur ein Stück die Straße hinauf gewohnt“, erklärte sie.
„Nicht schlecht.“ Ich war ehrlich beeindruckt.
„Butter hat hier mal ein Eichhörnchen gefangen“, sagte sie.
„Wer ist Butter?“ Ich ließ mich auf die Bank fallen, und sie setzte sich neben mich, weil wir einander immer noch an den Händen hielten.

Na? Hab ich zu viel versprochen? Den nächsten Teil (da küssen sie sich!!!) gibt es dann morgen hier in diesem Kino. Ihr habt sicher längst erraten, um wessen Tagebuch? Drehbuchentwurf? Fantasyromanfragment? Aufzeichnungen einer Therapiestundenphantasiereise? es sich hier handelt und wer die geheimnisvolle L. ist, oder???? Leider gibt es auf dem USB-Stick sonst nur noch Referate zu so langweiligen Themen wie „Bau und Funktion pflanzlicher Zellorganellen“ oder „Sprachphilosophie und Ästhetik“ – aber falls ihr noch mal so einen USB-Stick findet: Nur her damit!! (Außer, er gehört Hazel das-wäre-selbst-meiner-Oma-zu-langweilig Pritchard.)

Wir sehen uns!

Eure Secrecy

Jungs, die Tagebuch führen

Kurze Umfrage: Findet ihr Jungs, die Tagebuch führen, süß oder eher … seltsam?
Und was, wenn sie so Sachen schreiben würden wie:

„In Geographie Reportage über den Müll im Jangtse und die ausgestorbenen chinesischen Flussdelphine gesehen, in Politik über drohende Hungersnot, Bürgerkrieg und Kindersoldaten im Südsudan gesprochen. Warum sind Menschen nur so furchtbar? Warum können sie immer und überall nur zerstören? Dann Käsemädchen gesehen. Als sie mich angelächelt hat, für kurze Zeit das Gefühl gehabt, dass es doch noch Hoffnung gibt. Dass es sich vielleicht doch lohnt, für eine bessere Welt zu kämpfen, für eine Zukunft. Nur für die chinesischen Flussdelphine ist es zu spät.“

Ja – ähm. Nicht süß. SELTSAM. Aber irgendwie hat dieses deprimierende Geschreibsel was, findet ihr nicht? Und habt ihr schon erraten können, um wessen Tagebuch es sich handelt? Ich weiß zufällig, wer „Käsemädchen“ ist 🙂 Aber ich mache es noch ein bisschen spannend und verrate euch erst morgen mehr. Nur so viel: es gibt noch einige brisante Stellen, die ich euch gern vorlesen möchte 🙂 Sozusagen als vorgezogenes Weihnachtsgeschenk. Nett, oder?

Wir sehen uns

Eure Secrecy

P.S. Also bitte! Ich weiß wirklich nicht, warum sich alle wieder so aufregen. Was würdet ihr denn mit einem gefundenen USB-Stick tun? Genau! Ihr würdet schauen, was drauf ist, um ihn seinem Besitzer zurückzugeben. Was ich auch getan habe, ehrlich. Und neiiiiiin!! Ich hab das Ding nicht gestohlen. Ich hab es gefunden. GEFUNDEN! Zieht ruhig auch mal in Erwägung, dass derjenige WOLLTE, dass das Ding gefunden wird. Jemand, der vielleicht ein wenig Aufmerksamkeit braucht.  Ich persönlich fände das echt fies von mir, wenn ich sie ihm jetzt nicht geben würde.

Sprung in der Schüssel?

Zuerst mal: Nein, ich bin NICHT neidisch.
Nur verwundert.
Sehr verwundert.
Aber egal, wie oft ich mir auch die Augen reibe – Hazel-ich-beweise-euch-dass-man-auch-ohne-Gehirn-Erfolg-haben-kann-Pritchards youtube-Kanal ist ein voller Erfolg. Sie hat jetzt schon mehr Abonnenten als dieser Typ, der sein Meerschweinchen synchronisiert und über Politik reden lässt (DAS ist echt witzig), und das nur, weil sie ihr Schafsgesicht in die Kamera hält und unfassbar langweiliges Zeug über ihr unfassbar belangloses Leben quatscht. „Haaaaaaaallooooooo, Leute, hier ist wieder eure Hazel, und heute wollte ich euch einfach mal zeigen, wie ich mir morgens mein Müsli zubereite … aaaaaalso, zuerst nehme ich eine Schüssel … zum Beispiel die hier mit den rosa Blumen, das ist im Moment voll meine Lieblingsschüssel, zumindest im Sommer, im Winter mag ich lieber die blaue“ (doofes Lachen) „ich weiß auch nicht warum, aber irgendwie ist die mit den Blümchen meine Sommerschüssel und die blaue eben meine Winterschüssel“ (noch dooferes Lachen) „und natürlich habe ich auch noch andere Schüsseln …“ aaaaaargh, weiter bin ich nicht gekommen, ich musste es wegklicken, bevor ich vor lauter Langeweile selber zu Müsli wurde. Aber 2.900 Leute waren da nicht so empfindlich, sie wollten unbedingt wissen, welche Schüsseln Hazel nicht mehr alle im Schrank hat.
Kann mir das BITTE mal jemand erklären???? Sprung in der Schüssel?

„Haaaaaaaaaaaaallooooooooooo, ich bin´s wieder, eure Hazel, und heute zeige ich euch mal, was ich gestern bei Boots eingekauft habe.“
Warum?????????
Und warum wollen Leute sehen, wie Hazel eine Tüte von einem Drogeriemarkt auspackt und an Duschgel riecht?????? „Ich weiß gerade nicht, wie ich das beschreiben soll, irgendwie riecht es … voll wie Duschgel eben … so … äh … seifig und … äh … gut.“ (Doofes, doofes Lachen.)
Und im Kommentar darunter: „Hazel, ich find dich voll cool, das Duschgel muss ich mir auch kaufen. Du inspirierst mich voll.“
Ernsthaft?????
Und noch mal: NEIN, ich bin nicht neidisch. Ich bin voll und ganz zufrieden damit, einen anonymen Blog zu führen. Aber vielleicht werde ich hier demnächst mal eine neue Rubrik einführen: Einkaufstüten auspacken mit Secrecy. Voll … gut.
Wir sehen uns
Eure Secrecy

P.S. Aber eins muss man Hazel lassen: So von schräg oben sieht sie echt zehn Kilo schlanker aus.

Mr Vanhagen beim Kosmetiker

Das Jury-Urteil über den Plumpudding von Maisie Brown: „… zu fest in der Konsistenz, insgesamt zu schwer, ohne Würze“. Ja, das mag vernichtend klingen, wenn man das Ding essen will – aber für den Plumpudding-Weitwurf-Wettbewerb des verbotenen Schattenturniers war Maisies Teil perfekt geeignet. Man mag sich nicht ausdenken, wie weit es geflogen wäre, wenn Jasper nicht so einen albernen Lachanfall bekommen hätte. Und das nur, weil dieser dämliche Gordon Gelderman von St Lennox immer „Rabimmel, Rabammel, Rabumm!“ gesagt hat, wenn Jasper ausholen wollte. Hallo?? Kann mir bitte mal jemand verraten, was daran komisch sein soll? Jasper hat jedenfalls so getan, als habe er noch nie etwas Lustigeres gehört. Verdammt! Der Junge wirft einen Schlagball 80 Meter weit, aber der arme Plumpudding schaffte nur sechs Meter. Nicht mal dann ist Jasper das Kichern vergangen, im Gegenteil, als dieser große Hund kam und den Pudding mit einem Happs verschlang, lachte er so sehr, dass er sich auf den Rasen setzen musste. Der Sieg ging einmal mehr an Saint Lennox, und das, obwohl die ein Mädchen ins Rennen geschickt hatten. Mit dem Jasper dann auch gleich ein Date hatte. Hätten wir ihn besser mal fürs Dauerknutschen aufgestellt und den Weitwurf jemand anderem überlassen …

Ach, aber über den Dauerknutschen-Wettbewerb möchte ich eigentlich auch kein Wort mehr verlieren. Außer, dass ich von Anfang an gegen Lisa und Greg war. (Der jetzt übrigens ein riesengroßes Herpesbläschen an seiner Lippe hat! Was das über Lisas Mundflora aussagt, wollen wir gar nicht wissen …)

Dass wir in der Kategorie „folkloristische, britische Traditionen“ mit unserem Quilt (der ohnehin zu 75 Prozent von Mrs Krawinski höchstpersönlich genäht wurde) nicht gegen den Streber-Volkstanz der Streber-Tanzgruppe dieser Oberstreberziege Charlotte Montrose anstinken konnten, war mir ja klar, aber dass wir in jeder Disziplin noch hinter den Loosern vom Dougan College landen würden, ist echt deprimierend.

Schon deshalb würde ich das Thema Partnerschaftsturnier für dieses Jahr gerne abhaken – ich gebe zu, ein schlechter Verlierer zu sein, ich gehöre einfach lieber zum Gewinner-Team. Euch kann ich es ja verraten: Ich habe kurz erwägt, meine Eltern zu bitten, mich von der Frognal ab- und in Saint Lennox anzumelden, aber dann ist mir eingefallen, dass es dort keine Skandale gibt, keine geheimen Affären, und vor allem: Keine heißen Jungs.

Wir sehen uns also, Verlierer!

Eure Secrecy

P.S. Ich finde allerdings, einmal sind wir wirklich zu Unrecht dritter geworden: In der Kategorie „Bestes Selfie mit einem Lehrer“ hätte Lenny McGere gewinnen müssen. Wie er sich in die Kosmetik-Kabine von Mr Vanhagen geschlichen hat, ist schon allein preiswürdig. Angeblich hat er den Preis nicht bekommen, weil sein Gesicht nur halb drauf ist, aber auch mit halbem Lenny ist das Foto immer noch das Spektakulärste von allen.

P.P.S. Gerade habe ich auf der Instagramseite von Gordon Gelderman gesehen, dass er T-Shirts mit dem St Lennox-Plumpudding darauf vertreibt, unter dem steht: So sehen Sieger aus. Wirklich … äh … super, Gordon. Bestimmt wirst du später mal Modedesigner. Rabimmel, Rabammel, Rabumm!

V.O.R.B.E.I.

Nun ist es also schon wieder vorbei, das Trimagische Turnier, pardon, das alljährliche Londoner Partnerschulturnier. Die gute Nachricht: Wir haben es überlebt.
Die schlechte: Wir sind Totalversager. Oder wie Direktorin Cook sich ausgedrückt hat: „Wir haben einen respektablen dritten Platz errungen.“
Ja, das ist wirklich eine gigantisch respektable Leistung bei genau drei Wettbewerbsteilnehmern …

Dabei hatte alles so gut angefangen.
Hazel ich-hab-es-satt-von-dir-gemobbt-zu-werden Pritchard hatte im Buchstabierwettbewerb die Nase ganz weit vorne. Mühelos hat sie Sisyphus (Sysiphos? Sisyphos? Sysiphus? Sisyfuß? Sissi-Fuss?)-Arbeit, Mitochrondriopathie (äh… Mithochondrie verdammt Mitocondaprie) also diese seltene Krankheit (Berg in Afrika? Fußpilz? Indisches Currygericht?) mit M buchstabiert, um dann ausgerechnet bei dem Wort „Adipositas“ zu scheitern. Ich meine, sie hätte ja von mir aus in Tränen ausbrechen und von der Bühne stürmen können, aber doch bitte erst, nachdem sie das Wort buchstabiert und den Sieg für die Frognal Academy nach Hause getragen hätte.

Stattdessen mit tränenerstickter Stimme „Sie sind G. E. M. E. I. N!“ zu den Preisrichtern zu sagen und dann abzuhauen, das war einfach dämlich. D.Ä.M.L.I.C.H., Hazel. Ich versichere dir hiermit eidesstattlich, dass niemand bei der Auswahl des Wortes „Adipositas“ an deinen Hintern gedacht hat. Dann hätten sie doch eher Worte wie „Mittelgebirge“ oder „Halloween-Kürbis“ ausgesucht.

Aber gut, du warst ja nicht die einzige, die sich bei diesem demütigenden Turnier idiotisch verhalten hat.
Davon morgen mehr, ich muss jetzt leider … ups, da hätte ich mich doch beinahe verraten.

Wir sehen uns

Eure Secrecy

 

P.S. Am meisten wurmt mich die Sache mit dem Plumpudding-Weitwurf. Und euch?

News zum Drei-Schulen-Turnier

Leute, ich weiß wirklich nicht, ob das so eine gute Idee war, für die Disziplin „Dauerknutschen“ ausgerechnet Lisa Mahoni aus der Achten und Greg Titchmarch aus der Neunten aufzustellen. (Verdammt, hier gibt es irgendwo einen knutschenden Smiley, aber ich finde ihn gerade nicht.)

Zwar bin ich nicht der Ansicht, dass man für stundenlanges Küssen sittliche Reife benötigt, ganz im Gegenteil, aber seit der Ohrfeige in der Cafeteria gestern wissen wir doch alle, dass Lisa zu unberechenbaren Gewaltausbrüchen neigt. Ich meine, Greg hatte nur seinen Löffel in ihren Nachtisch gesteckt – und – wumm! – ist es mit Lisa durchgegangen und sie hat ihm eine gescheuert. Hinterher hat sie gesagt, es sei nur ein Reflex gewesen, sie habe gar nicht nachgedacht. Bin ich die einzige, die gerade Parallelen zieht zwischen Nachtisch und Mund und Löffel und Zunge?

Aber egal – die Entscheidung steht: Lisa und Greg werden die Frognal im Dauerknutschen vertreten. Den Grundgedanken dahinter habe ich schon verstanden: Die Zahnklammern sollen sich ineinander verhaken und ein Auseinandergehen damit quasi unmöglich gemacht werden… nicht mal Lisas Ohrfeigen können den armen Greg dann noch retten. 🙂🙂🙂

Auch von offizieller Seite gibt es ja Neuigkeiten in Sachen Drei-Schulen-Turnier in der Kategorie „Englische Folklore“: Während die Leute vom Dougan College wieder mal total siegessicher am Thema vorbei geschossen sind („Tontaubenschießen zählt durchaus zu den folkloristischen Traditionen in England und hat einen großen Schauwert“), hat sich Mrs Krawinski entschieden, die Frognal Academy mit einem traditionellen Quilt ins Rennen zu schicken. Bis morgen Nachmittag hat jeder Schüler „ein bis zwei aussagekräftige und individuell-charakteristische Stücke Stoff in der Größe 4,5 cm mal 7 cm in den Farben weiß, rot und/oder marine“ in den Sammelsack vor dem Lehrerzimmer abzugeben.

Grübelt ihr auch schon die ganze Zeit, wie zur Hölle ein Stück Stoff aussagekräftig und individuell-charakteristisch sein kann? Ich dachte sofort, dass es eine prima Gelegenheit für Hazel-leider habe ich überhaupt keinen Klamottengeschmack und bin außerdem farbenblind-Pritchard sein könnte, ihr hässliches rotes Herzchenhalstuch zu entsorgen, aber dann sah ich zufällig, wie Jasper Grant vorhin sein Taschentuch in den Sack warf. Dasselbe, mit dem er sich kurz vorher noch etwas Nasenblut abgetupft hatte. Keine Frage, DAS ist individuell. Wage aber zu bezweifeln, dass Mrs Krawinski meinte, jeder Schüler solle seine DNA auf dem Stoff verewigen. 🙂

Die Streber von St Lennox werden in dieser Disziplin übrigens ihre Tanzgruppe vorschicken, wie jedes Jahr.
„Wir werden einen Sir Roger de Coverley in Original-Kostümen aus dem 19. Jahrhundert vorführen, begleitet von unserem Schulorchester“, hat die Leiterin der Tanzgruppe, Charlotte Montrose, auf ihrer Facebookseite angekündigt. „Und selbstverständlich werden wir gewinnen. Wie immer.“ Ja, klar. Wer kann denn auch gegen einen getanzten Sir Roger de Kotzbrocken anstinken? Ein Quilt in Fischgrättechnik jedenfalls nicht. Es sei denn, das Tontaubenschießen fände gleichzeitig im selben Saal statt, hehehe…

Wir sehen uns
Eure Secrecy

P.S. Durchsage der Direktorin vor einer Minute: „Es ist den Schülern der Frognal Academy untersagt, ihre Schuluniformen zu zerschneiden, selbst dann, wenn sie herausgewachsen sind.“ Upsi – da waren Mrs Cook wohl zu viele feine marineblaue Stoffstücke in dem Quiltsack gelandet.

Jasper is back!

Ach, du liebe Güte!

Nein, Jasper Grant ist NICHT mehr in Frankreich im schönen Beau-was – da war er doch nur ein Trimester, Leute. Jetzt ist er wieder da und kann mit Plumpuddings um sich werfen. Ich dachte, das hätte nun wirklich JEDER mitbekommen. Aber da sieht man mal: Was Secrecy nicht postet, ist auch nicht passiert, gnihihihi.

Unser süßer Jasper! Wer mit ihm bei Facebook befreundet ist (wie ich, aber macht euch keine Hoffnung, dass ihr deshalb herausfindet, wer ich bin, er hat 1.120 Freunde :-), und wer weiß, vielleicht lüge ich auch :-)) , weiß, dass er in Frankreich drei Freundinnen hatte, für jeden Monat eine. Und mit der letzten – Léonie – ist er auch immer noch „in einer Beziehung“ – also, Persephone, sei so gut und ändere deinen Beziehungsstatus doch bitte von  „Es ist kompliziert“ in „Single“. Natürlich wird die Fernbeziehung von Jasper und dieser Léonie nur noch zwei Tage oder so halten, aber das heißt nicht, dass er sich dann sofort vom Buchstaben L zum Buchstaben P stürzen wird.

Ich bin sehr gespannt, ob er in Frankreich wirklich Französisch gelernt hat (die Sprache, meine ich!!! Echt jetzt. Benehmt euch mal!), deshalb war er ja da. Um seine Note für die A-Levels zu verbessern. Und „heute“ nicht mehr „eaujourdequi“ zu buchstabieren.

Von der ultimativen Jasper-is-back-in-town-Willkommensparty werde ich natürlich auch berichten 🙂 Demnächst in diesem Kino.

Wir sehen uns

Eure Secrecy

Plumpudding-Day!

Ich entschuldige mich (ohne Mitglied zu sein, ich schwöre!!!) im Namen des „geheimen Komitees zur traditionellen Verkündung der geheimen Disziplinen des diesjährigen Partnerschul-Turniers“: Man hatte am Montag Schwierigkeiten, den Aushang ans Schwarze Brett zu hängen, ohne dabei erwischt zu werden. Direktorin Cook ließ das Brett nämlich rund um die Uhr bewachen. Glücklicherweise hat sie diese Wache heute aufgehoben (bzw. Mr Daniels ist sich kurz mal einen Burger holen gegangen, was ein geheimes Mitglied des geheimen Komitees sofort ausgenutzt hat, bravo, geheime Pandora!), und so wissen wir nun endlich, mit welchen Wettbewerben die Schülerschaft das Turnier in diesem Jahr aufpeppen wird:

1.    Disziplin: Lustigstes Selfie mit einem Lehrer
2.    Disziplin: Dauerknutschen
3.    Disziplin: Plumpudding-Weitwurf

Na ja, da hat sich das geheime Komitee ja an Originalität nicht gerade überschlagen – eine Liste ganz im Sinne von Direktorin Cook, denke ich. Gar nichts Gefährliches dabei, dieses Mal. Kein Fassadenwettklettern, kein Flaggenwetthissen auf verbotenem Grund, kein Kanalwettkriechen, kein Wettlauf (vermummt) durch das Lehrerzimmer – ich bin ein wenig enttäuscht. Wenn es wenigstens Plumpudding-ZIELwurf wäre und das Ziel zum Beispiel die Direktorin… aber so?

Immerhin hat Jasper Grant vorhin in der Kantine bewiesen, dass er einen Plumpudding genauso weit schleudern kann wie einen Schlagball. Ich wette, er wäre auch noch weiter geflogen, wenn das Fenster nicht im Weg gewesen wäre, hihi! Jasper – du bist auf jeden Fall unser Plumpudding-Mann. Wenn Direktorin Cook dich aus ihrem Büro entlässt, wo sie dich seit zwei Stunden anschreit 🙂)

Welches Paar wir für das Dauerknutschen in den Wettbewerb schicken, sollten wir aber wirklich gut abwägen. Auf keinen Fall eins von den „alten“, kusserprobten Pärchen, die fangen doch nach einer Viertelstunde an, sich zu streiten. Besser, wir nehmen ein ganz frisch verliebtes Paar aus den unteren Jahrgangsstufen, eins von denen, die sowieso den ganzen Tag am liebsten nur knutschen wollen und an nichts anderes mehr denken können. Na? Irgendwelche Vorschläge?

Apropos Freiwillige: Die Freiwilligenlisten waren erwartungsgemäß nur spärlich gefüllt, jetzt geht es an die Zwangsrekrutierung. Die siebten Klassen organisieren das Leichtathletikturnier, die achten sind für die englische Folklore zuständig, die Elf für den Ball u.s.w.. Die Mitglieder der Plumpudding-Jury werden per Los ermittelt, die Abschlussklasse ist von allen Aufgaben befreit (wie ungerecht!!!).

Wir sehen uns

Eure Secrecy

P.S. Ich höre gerade, auf der Schülerwebseite von St Lennox, wo die geheimen Disziplinen heute ebenfalls verkündet worden, sind schon die ersten Selfies gepostet worden. Na dann würde ich mal sagen: Die Spiele sind eröffnet. Her mit euren lustigsten Selfies.